Aus alt mach neu!

Aus alt mach neu!

Selber machen statt kaufen

Die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnstätte in der Rahestraße haben den Spaß am selber machen entdeckt. Eine Woche lang verschönerten sie gemeinsam das ältere Mobiliar im Wohn- und im Esszimmer ihres Zuhause. So bekam die Vitrine einen frischen Anstrich und die Fernsehkommode eine neue Lasur. Die Sitzkissen erhielten einen selbst genähten bunt geblümten Bezug und passend dazu schmücken neue Läufer die Tische.

Kreativität ausleben

Alle Bewohner haben im Vorfeld gemeinsam genau überlegt, wie sie ihr Zuhause wohnlicher gestalten wollen. Sie alle haben mit angepackt, gestrichen sowie genäht und sich über die schnell sichtbaren Erfolge gefreut. Zu Recht ist die Hausgemeinschaft sehr stolz auf ihr kreatives Potenzial und handwerkliches Geschick. „Uns war es wichtig, gemeinsam zu erleben, dass aus alten und gebrauchten Sachen, schöne neue Dinge entstehen können“, so Jana Schulte, Leiterin den Wohnheims in der Rahestraße. Es sei für alle ein schönes Gefühl gewesen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und das Zuhause aktiv zu verschönern.

Selbermachen im Trend

DIY ist die Abkürzung für „Do it yourself“ und bedeutet „Mach es selbst“. Das Selbermachen ist ein gesellschaftlicher Trend und spiegelt eine Lebenseinstellung wider. Dabei geht es darum, sein Umfeld und damit auch sein Leben aktiv und individuell zu gestalten. Und sind diese handgefertigten umgestalteten Stücke nicht viel schöner, als gekaufte Dinge aus dem Regal? Die Antwort findet man in der Bildergalerie. Die Begeisterung in den Gesichtern spricht für sich.

Grüne Schleife als Zeichen der Toleranz

Grüne Schleife als Zeichen der Toleranz

Der 10. Oktober ist der Internationale Tag der seelischen Gesundheit. Anlässlich dieses Tages werben der Geschäftsführer Klaus Hahn und die Fachliche Leiterin Katharina Hegge der Reha GmbH Lengerich sowie Jürgen Frommer und Rainer Wyrobek als Betroffene für mehr Toleranz für psychisch Erkrankte. Um dies auch nach außen hin sichtbar zu machen, tragen sie die Grüne Schleife. Sie ist das internationale Symbol für eine Gesellschaft, die offen und tolerant mit psychischen Erkrankungen umgeht.

Zeichen für Akzeptanz setzen

„Fast jeder Dritte erkrankt hier in Deutschland im Zeitraum eines Jahres an einer psychischen Erkrankung,“ erläutert Hahn den Hintergrund. „Aus diesem Grund hat das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit die Initiative Grüne Schleife ins Leben gerufen. Jeder, der die Grüne Schleife trägt, setzt ein Zeichen für Akzeptanz und gegen Ausgrenzung!“

Das Leben selber in die Hand nehmen

Jürgen Frommer (67) und Rainer Wyrobek (62) haben sich schon vor langer Zeit entschieden, zu ihrer psychischen Erkrankung zu stehen und offen damit umzugehen. Beide freuen sich, dass sie sich ein gutes Leben aufbauen konnten, sowohl beruflich als auch privat. „In akuten Krankheitsphasen habe ich nicht geglaubt, dass ich einmal so ein schönes Leben haben werde“, so Wyrobek. Um auch anderen Betroffenen die Gelegenheit zu geben, sich in einem vertrauten Kreis auszutauschen, leiten die beiden Freunde seit 2009 eine Selbsthilfegruppe in Eigenregie. Hervorgegangen ist sie aus einer Kontaktgruppe des Amtes für Soziale Dienste des Kreises Steinfurt. Alle vierzehn Tage trifft sich die Gruppe in den Räumen oder im Garten der Reha GmbH Lengerich. „Wir sind ein bisschen stolz darauf, dass wir die Gruppe über so viele Jahre am Leben halten konnten,“ so Frommer. Nun gehe es darum, dass jüngere Menschen der Gruppe auch langfristig eine Perspektive gäben. Daher freuen sich Wyrobek und Frommer über neue Interessierte für die Selbsthilfegruppe.

Individuelle Hilfsangebote

Es gelingt jedoch nicht jedem, der von einer psychisch Erkrankung betroffen ist, sich ein stabiles Leben aufzubauen. Viele Betroffene müssen sich jeden Tag aufs Neue den Herausforderungen des Alltags stellen. Die Reha GmbH hilft mit ihren Angeboten, die Lebensqualität psychisch kranker oder behinderter Menschen nachhaltig zu verbessern.

Therapieboxen stärkt Selbstvertrauen

Therapieboxen stärkt Selbstvertrauen

Boxen für die seelische Gesundheit

Anhand der Atemfrequenz hört man, dass das Training anstrengender ist als es aussieht. Silvia* setzt gezielte Boxschläge auf die Schlagpolster ihres Boxpartners. Seit fast zwei Jahren boxt Silvia unter Anleitung des Ergotherapeuten und therapeutischen BoxCoaches Michael Schulte-Laggenbeck. Die Trainingsstunden dienen jedoch nicht primär der körperlichen Fitness, sondern der seelischen Gesundheit. Silvia ist Klientin des Ambulant Betreuten Wohnens der Reha GmbH Lengerich und findet durch das therapeutische Boxen psychische Stabilität.

Positive Körperwahrnehmung

Michael Schulte-Laggenbeck bietet diese besondere Therapieform in der Ergotherapiepraxis der Reha GmbH an. Das Therapieboxen unterscheidet sich vom Kampfsport insofern, dass das eigene Wahrnehmen und Erleben im Vordergrund stehen. Die Übenden entladen ihren Frust und Stress gezielt beim Schattenboxen, beim Training mit dem Sandsack oder einem Partner. Der achtsame und respektvolle Umgang miteinander ist dabei ein wichtiger Aspekt. „Viele Klientinnen und Klienten nehmen ihren Körper durch das therapeutische Boxen positiv wahr. Sie bauen so Anspannungen ab, Ängste können reduziert und stressige Situationen im Alltag besser bewältigt werden,“ beschreibt Schulte-Laggenbeck einige der therapeutischen Effekte.

“Ich habe durch die Therpie mehr Selbstvertrauen aufgebaut”

Wie das gesamte Angebot der Reha GmbH Lengerich gestaltet Schulte-Laggenbeck auch das 60minütige therapeutische Boxen individuell. Gemeinsam mit den Klientinnen und Klienten setzt Schulte-Laggenbeck unterschiedliche Schwerpunkte. Ob Burnout, Depressionen oder Suchterkrankungen – viele der Klientinnen und Klienten fühlen sich durch das regelmäßigem Training seelisch gestärkt. Auch Silivia kann das bestätigen. „Ich habe in den vergangenen zwei Jahren deutlich mehr Selbstvertrauen aufbauen können. Das stabilisiert mich und hilft mir auch in anderen Lebenslagen,“ so ihr Resümee.

*Der Name wurde geändert.

Große Freude über Spende

Große Freude über Spende

Belegschaft von Bischof und Klein engagiert sich

Fast 600 Euro spendete die Belegschaft von Bischof und Klein an die Reha GmbH Lengerich. Die Unternehmensleitung stockte den Betrag um die gleiche Summe auf, so dass die Reha Gmbh rund 1200 Euro erhielt. Damit fließt die Spende in die Unterstützung von psychisch kranken Menschen vor Ort. Genauer gesagt: je zur Hälfte in die Kontakt- und Beratungsstelle Café Regenbogen in der Bahnhofstraße sowie in die Tagesstätte „Die Villa“ – zwei der vielen Angebote der Reha GmbH.

Kaffe- und Essservice für das Regenbogen

Jörg Achterberg leitet das Café Regenbogen seit vielen Jahren. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen Jacqueline Gaddi und Heike Förster freute er sich, dass er für das Geld ein neues Kaffee- und Essservice sowie ein Besteckset und fünf neue Thermoskannen bestellen konnte. „Wir haben ein schlichtes weißes und zeitloses Design gewählt und finden es sehr schön, dass unser in die Jahre gekommenes Geschirr nun Dank dieser Spende ausgetauscht wird,“ so Achterberg.

Tablets für die Tagesstätte

“Die Villa” Die Tagesstätte investierte die Spende in den Kauf von zwei Tablets. „Wir haben einen hohen Anteil junge Klientel,“ erläutert Michael Schulte-Laggenbeck, Mitarbeiter der Tagesstätte „Die Villa“. „Mit den Tablets können unsere Besucherinnen und Besucher Informationen zeitgemäß digital recherchieren, beispielsweise Rezepte für die regelmäßigen Kochaktionen. Und die älteren Klienten und Klientinnen bekommen mit den Tablets Zugang zu den neuen Technologien“, so Schulte-Laggenbeck weiter. Genutzt werden die Tablets aber nicht nur zu Recherchezwecken. Sie werden mit Wortfindespielen oder Logikrätseln auch zur Förderung der Hirnleistung eingesetzt.

Dank für die solidarische Geste

„Wir möchten uns bei der Belegschaft und der Unternehmensführung von Bischof und Klein für das tolle soziale Engagement bedanken,“ sagt Klaus Hahn, Geschäftsführer der Reha GmbH Lengerich. Dabei freue er sich nicht nur über die finanzielle Unterstützung, sondern auch über die solidarische Geste der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Firma Bischof und Klein, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Lengerich damit nachhaltig fördere.

Tagesstrukturiernde Angebot geben Halt

Sowohl das Café Regenbogen als auch die Tagesstätte „Die Villa“ gehören zu den sogenannten tagesstrukturierende Angeboten der Reha GmbH. Das Café Regenbogen ist einerseits ein bunter und lebhafter Treffpunkt für Menschen mit und ohne psychische Erkrankungen. Ob beim Pool-Billard, einem Gesellschaftsspiel oder einfach bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen – hier finden die Gäste vielfältige Möglichkeiten zum Austausch und zur Freizeitgestaltung. Das Café Regenbogen ist aber auch eine Beratungsstelle. Bei psychischen Krisen finden Betroffene oder Angehörige hier unbürokratische und schnelle Hilfe ohne Terminvergabe und lange Wartezeiten. In die Tagesstätte „Die Villa“ kommen täglich 19 psychisch erkrankte Besucherinnen und Besucher. Durch arbeits- und ergotherapeutische Angebote sowie Freizeit- und Bildungsangebote werden sie geschult, den Alltag besser zu bewältigen und vergrabenen Fähigkeiten wieder zu reaktivieren.

Neue Leitungsebene

Neue Leitungsebene

Neue Verwaltungs- und Fachliche Leitung

Die Reha GmbH arbeitet seit dem 1. Januar 2021 mit einer neuen Leitungsstruktur. Katharina Hegge und Heinrich Robertus unterstützen in ihren neu geschaffenen, leitenden Funktionen den Geschäftsführer Klaus Hahn. Die Neustrukturierung wurde nach dem altersbedingten Weggang von Herbert Isken, einem der beiden Geschäftsführer, erforderlich (siehe Aktuelles). Hegge übernimmt die Fachliche Leitung, Robertus ist für alle Angelegenheiten rund um den Verwaltungsapparat verantwortlich.

Der Mensch im Mittelpunkt

Gemeinsam mit der Geschäftsführung und den Ledder Werkstätten als Gesellschafter möchten Hegge und Robertus die Reha GmbH strukturell festigen und fachlich qualifiziert für die Zukunft aufstellen. Die Weiterentwicklung sozialpsychiatrischer Versorgungskonzepte, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten wird – das wird die zukünftige Herausforderung für die Reha GmbH und damit auch für Hegge und Robertus sein.

Katharina Hegge verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Arbeit mit psychisch kranken Menschen. Nach dem Studium der Sozialarbeit arbeitete sie seit 1990 für den Förderkreis Lengerich (seit 2018 Reha GmbH) in den Wohnstätten an der Bergstraße, zunächst als pädagogische Mitarbeiterin und ab 2016 als Hausleitung. Für ihre zukünftige Arbeit als Fachliche Leitung der Reha GmbH liegt ihr besonders die Sozialpsychiatrie mit ihrer ganzheitlichen Betrachtungsweise am Herzen. „Wir wollen unseren Klientinnen und Klienten ein Umfeld bieten, in dem sie sich individuell weiter entwickeln und ihre Lebensqualität verbessern können,“ so Hegge.

„Die Reha GmbH hat sich schnell entwickelt und die Verwaltungsstrukturen müssen ständig an neue Anforderungen angepasst werde“, beschreibt Robertus seine Aufgaben. Für diese Herausforderung ist er durch seine Ausbildungen und langjährige Tätigkeit bei den Ledder Werkstätten gut gerüstet, in denen er während seines Zivildienstes im Jahre 2004 sein Herz für den sozialen Bereich entdeckte. Es schloss sich eine Ausbildung als Industriekaufmann bei den Ledder Werkstätten an, denen er auch in der folgenden Zeit als Mitarbeiter in der Personalabteilung treu blieb. Von 2016 bis 2019 absolvierte Robertus nebenberuflich eine Weiterbildung zum Management in sozialen Organisationen und erwarb Kompetenzen wie Personalführung und Controlling in Non-Profit-Organisationen.

„Bei unserer Arbeit leitet uns ein humanistisches Weltbild und der Respekt vor den Menschen“, da sind sich Hegge und Robertus einig. Sie möchten sich auch zukünftig mit dem Team der Reha GmbH für psychisch kranke und geistig behinderte Menschen stark machen.

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